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Renate Hücking - Die Beute der Pflanzenjäger

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Von Europa bis ans südliche Ende der Welt  Da bin ich mal wieder in eines meiner Lieblingsthemen abgetaucht. Die Geschichten der „plant hunters“ werden mich wohl für immer begeistern. Sieben kurzweilige Geschichten werden hier erzählt. Sie erstrecken sich vom 16. Jahrhundert bis ins 20. Jahrhundert. Gerade für Leute die noch nicht ganz so in der Materie drin sind, ein sehr empfehlenswertes Buch. Zudem mit einem schönen Quellen- und Literaturverzeichnis zu jedem Kapitel, so dass man sich bei Bedarf noch mehr Infos sammeln kann. Drei der sieben vorgestellten Pflanzenjäger kannte ich bereits, was aber kein Problem darstellt. Die Perspektive macht es und ich habe einige Details gefunden, die ich vorher gar nicht auf dem Schirm hatte.    Menschen die unter größten Strapazen losziehen und Samen oder Pflanzen sammeln, sind für mich absolute Helden und Heldinnen. So viel Abenteuer, so viel Lust auf entdecken, finden und allgemein auf Wissen - komplett wild. Wobei ich gestehen mus...

Saša Stanisić - MdWaw,psadGdGmdAnv

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Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie auf dem Grab die Gießkanne mit dem Ausguss nach vorne  Das ist der vollständige Titel vom Buch, der hier leider so lang ist, dass er nicht in die Titelzeile vom Blogeintrag passt. Daher der lustige Buchstabensalat hier oben.  Habe es heute ganz gemütlich im Bett gelesen. Da ich dieses Jahr jedes gelesene Buch hier auf den Blog feuer, kann ich dem Eintrag für Saša nicht mehr aus dem Weg gehen. Ich habe bereits zwei Bücher von ihm gelesen und es fällt mir wahnsinnig schwer, diese zu beschreiben oder es so zu verpacken, dass es nicht zu arg kitschig wird.  In diesem Buch, so wie auch in allen anderen liegt ein Zauber, den ich nur schwer in Worte fassen kann. Der Schreibstil von Saša ist so leicht, empathisch, sanft und mit einem sehr schönen Humor durchzogen. Die Tiefe ist etwas versteckt, schwingt aber immer mit. Ich könnte noch stundenlang so weitermachen aber ich denke es wird klar: die Bücher von Saša sind etwas ganz Be...

Ernest Hemingway - Über den Fluß und in die Wälder

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Altes Schätzchen aus den Tiefen meiner Regal gezogen. Ich vermute, dass ich es irgendwann mal vom Flomarkt mitgenommen habe, schließlich steht Hemingway drauf.  Das Buch ist aus den 60ern und ja, dementsprechend unterirdisch ist die deutsche Übersetzung.  Die Geschichte an sich ist schnell erzählt. Man begleitet einen amerikanischen Oberst, der in beiden Weltkriegen gekämpft hat, um die 50 Jahre alt ist und zurzeit in Venedig sitzt. Dort geht er auf Entenjagd, hängt mit ehemaligen Kameraden rum und mit seiner 18 jährigen Geliebten Renata, die er durchweg als Tochter bezeichnet und auch so nennt. Im Grunde begleitet man also einen degradierten Oberst, der immer wieder in Rückblenden auf seine Kriegserlebnisse schaut und diese berichtet. Zudem sein Wochenende in Venedig mit Renata.  Alles ein bisschen wirr und mich hat es überhaupt nicht gepackt. Ich hab es zu Ende gelesen aber Begeisterung macht sich nicht breit. Das Buch wird gern als Ode an das Leben betitelt aber letzte...

Ruth-Maria Thomas - Die schönste Version

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Nicht alle Männer. Und trotzdem sind es immer Männer.  Dieses Buch hier bestärkt mich (mal wieder) in dieser Meinung. Es liest sich wie ein kompletter und schlimmer Unfall. Man weiß genau was kommt, kann aber nicht weggucken oder mit dem lesen aufhören. Habe den Buchtitel irgendwo auf Instagram aufgeschnappt und hab es gestern im Laden gekauft. 266 Seiten in knapp drei Stunden gelesen. Das geht, denn ich war emotional einfach direkt investiert. Es geht um das Beziehungsende von Jella und Yannick. Direkt vorab, es geht um Gewalt in der Partnerschaft. Wenn ihr über dieses Thema nichts lesen wollt oder Betroffene seid, dann bitte etwas Vorsicht walten lassen. Es wird teilweise sehr explizit und sehr brutal.  Das Buch geht damit los, das Jella bei der Polizei sitzt und eine Strafanzeige stellt. Yannick hat ihr mit der Faust in den Bauch geschlagen, sie fast bis zur Ohnmacht gewürgt, sie dabei beschimpft und ihr gedroht sie umzubringen. Sie kann sich befreien, rennt aus der Wohnung...

Gabriele von Arnim - Der Trost der Schönheit

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Eine Suche  Seit zwei Tagen sitze ich an einem knapp 800 Seiten Epos über die Geschichte Europas ab 1950. Da sich das auf Grund der Seitenzahl und Komplexität noch etwas ziehen wird, habe ich heute beschlossen mir etwas leichtere Literatur zu gönnen. Ja, es gab wieder einen kleinen Unfall im lokalen Thalia. Sechs neue Bücher wurden auf meinem Esstisch gestapelt. Dieses Buch von Gabriele von Arnim ist eines davon und wurde vorhin innerhalb von drei Stunden durchgelesen. Daher ist es absolut frisch hier auf dem Blog. An einem Tag gekauft, gelesen und vorgestellt. Abfahrt.  Im Grunde ist es eine Art Essay der Autorin. Man darf auf 211 Seiten in die Gedanken zum Thema Schönheit und Trost eintauchen. Teilweise sehr persönlich aber oft in Bezug zu anderen Essays, Artikeln und Büchern zum jeweiligen Thema. Ist die Besinnung auf Schönheit in unserer Zeit nicht eher eine Form von Eskapismus? Was bedeutet Schönheit? Was bewirkt sie? Wie die Dissonanzen aushalten? Alles Fragen die hier a...

Sophia Bogner & Paul Hertzberg - Jenseits von Europa

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Was afrikanische Unternehmerinnen und Unternehmer besser machen Dieses Buch habe ich im Hintergrund einer Instagram Story von Aurel Mertz gesehen und mir direkt auf die Liste gepackt. Bei der letzten Buchbestellung ist es dann mit in den Warenkorb gerutscht. Da meine Heizung endlich wieder funktioniert, habe ich mich heute auf die Couch geparkt und die knapp 300 Seiten in einem Rutsch durchgelesen.  Es fühlt sich fast ein bisschen nach Roadtrip durch Afrika an, mit dem USP Unternehmerinnen und Unternehmer zu interviewen. Da sind so spannende Geschichten mit dabei und das quer durch den Kontinent. Wirklich gut aufgeschrieben, mit vielen Informationen zum jeweiligen Land und Einordnungen in das große ganze sowie kapitalistische Bild. Verschiedene afrikanische Länder tauchen bei mir im Konfliktmonitoring immer wieder auf, daher ist es schön die Erfolge und die Menschen dahinter vorgestellt zu bekommen. Afrika ist ein Kontinent und einfach so viel mehr als nur die europäischen Klischee...

Podcast Tipp #15 Auf Distanz

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Da ich nicht sicher bin, ob ich mein angefangenes Buch diesen Monat noch fertig bekomme, schiebe ich einfach mal einen Podcast Tipp ein.  Auf Distanz ist mein go to Podcast am Wochenende, wenn ich das wöchentliche Programm soweit durchgehört habe. Es ist ein Astronomie und Weltraum Podcast, moderiert von Lars Naber. Mittlerweile gibt es 125 Episoden (Stand: 29.10.2025). Die Folgen sind meist im Rahmen von einer knappen Stunde bis zu anderthalb Stunden. Verschiedenste Themen werden besprochen. Teilweise werden Weltraum Missionen begleitet, das sind dann Mehrteiler, darauf wird aber am Anfang immer hingewiesen). Mit Interviews von der Missionsleitung, technische Aspekte, Planung, Start etc. Ich finde das alles ziemlich spannend und höre sehr gerne zu. Es gibt auch Messebesuche, mit kleineren Interviews, Reisen zu Raketenstarts und verschiedensten Zentren die die Raumfahrt betreffen.  Meistens gibt es monatlich eine neue Folge. Da Jens Naber eine sehr ruhige, sowie angenehme Stim...