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Domenico Müllensiefen - Aus unseren Feuern

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Der Urlaub ist seit gestern vorbei. Ich bin daher nicht davon ausgegangen, dass ich mir an zwei Abenden das nächste Buch reinpfeife. Gegenwehr war einfach zwecklos. Was ein guter Roman! Hatte den Titel, glaube ich, in einer Tijan Sila Instagram Story aufgeschnappt und mir dann Second Hand besorgt als er verfügbar war. Gut, ein bisschen Zeit hat das Buch gestapelt hier verbracht aber ich konnte doch nicht ahnen, dass es mich direkt so einnimmt.  Protagonist ist Heiko, meistens Heike genannt, Ende zwanzig, gelernter Elektriker, Single und gerade bei einem Bestattungsunternehmen in Leipzig angestellt. Er wird beauftragt, zusammen mit einem Kollegen eine Leiche, nach Vekehrsunfall, abzuholen. Am Unfallort stellt sich raus, es ist einer seiner besten Freunde Thomas, der da gestorben ist. Daraufhin gibt es immer wieder Rückblenden in die Jugend von Heiko. Zusammen mit Thomas und Karsten hat er seine Jugend verbracht, viele angezündet, gesprengt, gesoffen, gekifft und sonstige Scheiße geb...

Peter Wohlleben - Das geheime Leben der Bäume

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Was sie fühlen, wie sie kommunizieren - die Entdeckung einer verborgenen Welt Das Buch habe ich heute aus dem örtlichen Bücherschrank gezogen. Das ist mir immer mal wieder über die Füße gelaufen, hab es mir aber nie gekauft. Warum nicht? Hab ich dann beim lesen bemerkt. Ich sag mal soviel, es wird die nächsten Tage wieder zurück in den Bücherschrank finden.  An sich kann man das gut weglesen. Viele Infos zu Bäumen, Parasiten und dem Netzwerk zwischen den Bäumen und im Waldboden.  Aber eben alles viel zu doll vermenschlicht. Das passt mir leider gar nicht. Da geht Wasser die Stämme hoch und kein „Blut“. Und meine Buchseiten werde ich auch nicht als gehäckselten oder schreienden Baum ansehen. Sorry, so weit geht es für mich nicht. Zudem ist da viel Gefühlt mit bei, was ich verstehe, aber was mich bei manchen Behauptungen  eben stört, sind die fehlenden Nachweise oder Verweise auf wissenschaftliche Fakten. Die gibt es aber für meinen Geschmack viel zu wenige.  Und was d...

Albert Boeckler - Deutsche Buchmalerei

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Aus den Tiefen meiner Sammlung habe ich dieses Schätzchen hier gezogen. Es sind zwei Bücher in einem. Zum einen Deutsche Buchmalerei vorgotischer Zeit und zum anderen Deutsche Buchmalerei der Gotik. Es gibt eine mehrseitige textliche Einleitung für beide Teile. Mit kurzen Abrissen zur Historie und welche Änderungen im Stil man erkennen kann. Habe mich durch die sehr drögen Textpassagen gequält und mich dann viel mehr an den gedruckten Bildern erfreut. Also die Auswahl ist einfach nur gut. Teilweise sehr beeindruckend, gerade für die Zeit 5. Jahrhundert bis hinein ins 15. Jahrhundert, andererseits musste ich auch sehr lachen.  Leider weiß ich nicht mehr, wie genau dieses Buch den Weg in meine Sammlung gefunden hat aber es hat sich den Platz im Regal redlich verdient. Ganz großes Kino teilweise und eben eine Menge zu gucken.  Zwei Highlights, damit ihr wisst was ich meine: 

Evie Woods - Die Geschichtensammlerin

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Das ist das letzte Buch von meinem lokalen Thalia Unfall. Also ist alles gelesen und somit kein Unfall mehr. Es ist, als wäre nie etwas passiert und ich hätte nicht einen dreistelligen Betrag für einen neuen Buchstapel ausgegeben. Alle Bücher befinden sich bereits einsortiert in den Regalen wieder. Easy.  Warum genau mich dieses Buch interessiert hat, werdet ihr unten sehen. Die Autorin sagte mir noch nichts und die Story klang okay.  Es geht um Sarah, vom Ehemann getrennt, ein Alkoholproblem und Panikattacken. Sie lebt in New York und entscheidet sich spontan, anstatt nach Boston einfach nach Irland zu fliegen. Alles auf Grund eines Zeitungsartikels (den sie betrunken am Flughafen liest) über einen magischen Weißdornbaum im Westen Irlands. Ich habe kein Problem mit kitschigen Storys, daher ist das vollkommen okay und die Protagonistin darf dann auch an Weihnachten ohne irgendeinen Plan nach Irland fliegen und da vom Flughafenhotel Manager in ein Cottage außerhalb des Städtche...

Doris Knecht - Ja, nein, vielleicht

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Die Protagonistin, Mitte 50, geschieden, zwei Kinder (beide bereits am studieren und ausgezogen), ein Hund, eine kleine Wohnung in der Stadt und ein Haus auf dem Land erzählt hier einen Auszug aus ihrem Alltag.  Schöner und kurzweiliger Roman über das allein sein in Form des Fehlens eines Partners. Denn zwischen Zahnproblemen, Geschwister die sich einquartieren und der anstehenden Hochzeit ihrer besten Freundin, schleicht sich ein Mann in ihr Leben, der auf einmal Raum einnimmt. Das beschwört die leidigen Fragen hervor: Lass ich mich nochmal darauf ein? Will ich es versuchen? Kann ich das überhaupt noch? Den Spoiler spare ich mir komplett, bin aber völlig einverstanden mit dem Ende vom Buch. Gut in Szene gesetzt und schön ausgeschrieben. An manchen Sätzen habe ich mich manchmal verhakt und musste neu ansetzen. Es ist also kein Buch, dass man sich nebenher mal eben reinpfeift. Aufmerksamkeit ist da schon angebracht. Ich empfehle es aber sehr, da es eine schöne Perspektive einer alle...

Leonie Schöler - Beklaute Frauen

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Denkerinnen, Forscherinnen, Pionierinnen: Die unsichtbaren Heldinnen der Geschichte  Gestern Nacht noch rund 125 Seiten gelesen und den Rest dann heute reingefahren. Ich liebe alles an diesem Buch! Einige der im Buch genannten Frauen und Bewegungen kannte ich bereits. Andere waren mir komplett neu. Mir hat es aber sehr gut gefallen, dass alle Fälle genau aufgedröselt werden, warum sie nicht bekannter sind und vor allem, warum sind sie überhaupt erst verschwunden. Da macht die Autorin wirklich einen verdammt guten Job. Das Buch deckt einen Zeitrahmen von gut 200 Jahren ab, wodurch die Kontinuität sehr sichtbar wird. Frauen werden heute immer noch benachteiligt. Ob man das nun hören will oder nicht, es ist halt einfach so. Was mir zum Beispiel gar nicht so klar war, wie viele Frauen unter einem männlichen Pseudonym ihre Literatur publiziert haben. Dafür gibt es heute sogar noch gute Gründe, denn in den Verlagshäusern werden weiterhin deutlich mehr männliche Autoren verlegt. Kleine Ra...

Georges Charensol - Degas

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Der französische Maler Edgar Degas, geboren am 19. Juni 1834 und gestorben am 26. September 1917, bekommt hier eine komprimierte 84 seitige Vorstellung. Mit gedruckten Bildern und diversen Lobhudeleien sowie Versuchen, aus Briefen und Erzählungen, einen Einblick in sein Wesen zu bekommen. Das Buch ist von 1959, die Drucke sind schön, der Text - naja. Trotz allem ein guter Überblick über das Leben und Werk von Degas.  Ich mag Kunst im allgemeinen sehr gerne. Daher werd ich das Büchlein wohl irgendwann mal mit eingesammelt haben, denn der Name Degas sagte mir schon was. Ein Buch, dass nun vom ungelesenen Stapel ins Regal wechseln darf.  Look at Edgar, schnieker Typ. Er gehörte zu den wohlhabenden Künstlern. Hat seinen Stil oft geändert und sich zudem auch an der Bildhauerei versucht. Zum Schluss leider erblindet und scheinbar vereinsamt, er hatte nie eine Beziehung, zog er trotzig seine Bahnen durch Paris.