Doris Dörrie - Wohnen

Nachdem ich am Mittwoch einen dreistelligen Unfall im lokalen Thalia hatte, hab ich mir dann das erste Buch vom neuen Buchstapel gegriffen. Dieses Buch ist Teil einer ganzen Serie „Das Leben lesen“. Spannende Themen und einige mir bekannte Schriftstellerinnen sind vertreten. Bin aber vorneweg mal ganz ehrlich: 20€ für ein 123 Seiten Essay über das Thema wohnen ist (für mich) schon happig. Bereuen tue ich es nicht, werde mir die Ausgaben aber nur noch gebraucht holen. Easy. 

Die Autorin erzählt von ihrem aufwachsen in der sicheren Wohnung der Eltern in Hannover. Vom Privileg einen eigenen Rückzugsraum zu haben, der Sicherheit, Gemütlichkeit und ein Gefühl von Zuhause vermittelt. Wie das wohnen dann später aussieht, nimmt verschiedenste Formen an. Endet aber mit Mann und Kind auf einem kleinen Bauernhof in Bayern, mit eingerichtetem japanischen Zimmer unter dem Dach. Außerdem arbeitet sich Doris hier an einem Test aus einer Zeit Magazin Ausgabe ab, um herauszufinden, was für ein Wohntyp man ist und ob man residiert oder haust. 

Wie gesagt, es geht viel um Doris Dörries Wohnungen, WGs, Orte und Reisen. Teilweise kommen dann relativ random Themen rein wie Partnerschaftsgewalt, Frauen die keinen Raum außer der Küche haben, Patriarchale Strukturen, Pandemie, Wohnkonzepte aus Japan, New York und vieles mehr. Sogar der Themenkomplex Heimat wird angerissen. Ich hab es in einem Rutsch gelesen und es waren spannende Dinge dabei, die mich haben abdriften lassen. So unter anderem die Frage: Erinnern Sie sich an den Bodenbelag ihrer Kindheit? Also egal ob Haus oder Wohnung, erinnert ihr euch an den Boden oder an Eigenheiten des Ortes wo ihr großgeworden seid? Mir ist da direkt einiges in den Kopf geschossen und ich fand es spannend, dass alles noch so parat zu haben. 

Ist eine gute Gedankensammlung zum Thema wohnen, ja. Aber für 20€ - Ja, nee. 


„Wohnen bedeutet, mit Dingen zu leben, auch wenn es vielleicht nur wenige sind. Unsere ganz eigene Art der Unordnung oder Ordnung sagt vielleicht doch etwas aus über unseren Charakter.“ (S. 117)


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Meine Top 3 Bücher 2024

Spezial: YouTube Rabbit Holes

Thomas von Steinaecker - Ende offen