Dina Nayeri - Der undankbare Flüchtling
Dieses Buch lag viel zu lange gestapelt hier rum. Habe mich die letzten drei Tage hingesetzt und es endlich gelesen.
Die Autorin, geboren im Iran, erzählt ihre eigene Fluchtgeschichte und zudem die Geschichten von anderen Geflüchteten. Ein großes Essay in Bezug auf Heimat, Identität und Assimilation.
Was bedeutet die eigene Geschichte und die Erinnerungen, wenn man die Heimat verlässt und darauf angewiesen ist, dass in einem neuen Land ebendiese geglaubt werden für einen Neuanfang?
Hier findet alles seinen Platz und genau dadurch, ist es teilweise nur schwer auszuhalten. Die Geschichte von Kambiz, der verstarb als er sich in Amsterdam anzündete, hat mich gestern so mitgenommen, dass ich das Buch erstmal an die Seite legen musste. Das ganze Asylsystem ist so unfair und die Vorgaben für Geflüchtete innerhalb dieses Systems sind so willkürlich, das es mich regelmäßig den Glauben an die Menschheit verlieren lässt.
Ich bleibe dabei, Perspektiven sind so unglaublich wichtig. Gutes und wichtiges Buch.
„Doch Wohltätigkeit und Willkommensein sind zwei verschiedene Dinge. Warum verlangen wir von den Verzweifelten, dass sie ihre Würde ablegen, bevor sie Hilfe bekommen?“ (S. 201)
„Dein Zuhause ist verschwunden, es existiert nur in deinem Kopf. Die Zeit vertreibt uns alle aus unserer Kindheit.“ (S. 379)
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