Alena Schröder - Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid
Den Ostersonntag genutzt und lesend auf der Couch verbracht. Ein bisschen von der Sonne anscheinen lassen und Kekse gegessen. Dazu dann dieses Buch, dass ich zu Weihnachten von meiner besten Freundin bekommen habe. Sie hat mir ihre gelesenen Bücher aus 2024 geschenkt. Alles was bisher von diesem Stapel kam, war ziemlich gut. Daher hatte ich bei diesem Roman wenig Bedenken und habe die Zeit heute investiert. Gestern Abend angefangen, nach gut 50 Seiten ins Bett gegangen und heut dann in einem Rutsch durch diese Familiengeschichte gerauscht. Vier Frauen, durch Familie verbunden, zeigen verschiedene Perspektiven. Alles ziemlich gut verwoben, so dass man gut folgen kann und es am Ende eine runde Geschichte wird.
Protagonistin ist Hannah, die gerade an ihrer Doktorarbeit (Germanistik) schreibt und einmal die Woche ihre Großmutter Evelyn im Seniorenpalais besucht. Da geht es dann auch los, denn Hannah bemerkt einen Brief aus Israel bei ihrer Oma. Es gibt einen jüdischen Teil der Familie, der in den 1920er und 1930er Jahren eine Kunstgalerie hatte, die dann im Zuge der Naziherrschaft konfisziert worden ist. Es geht um Restitution und um die Entdeckung einer Familiengeschichte die mehr als nur schwarz/weiß ist. Die Geschichte ist mit einem feinen Humor, guter Erzählstruktur und Details ausgestattet, so dass man einen schönen Überblick bekommt. Man begleitet Hannah auf der Suche nach Informationen zur eigenen Familiengeschichte aber gleichzeitig auf dem Weg ihr eigenes Leben wieder in den Griff zu bekommen. Freundschaft und Liebe beziehungsweise Liebschaft, kommt in Hannahs Erzählperspektive nicht zu kurz. Männer, einfach immer irgendwie ein Problem.
Bei manchen Aspekten hätte ich mir mehr Details gewünscht, was aber dann die Seitenanzahl deutlich nach oben geschoben hätte. Ist schon eine Leistung, eine Familiengeschichte von mehreren Generationen auf gut 350 Seiten zu komprimieren. Ließ sich gut weglesen und ist eine gute Geschichte.
Schön.
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