Theodor Storm - Der Schimmelreiter

Klassiker Zeit. In diesem sehr alten und schmucken Buch findet sich aber nicht nur die Erzählung vom Schimmelreiter sondern noch die Erzählungen Carsten Curator und Aquis submerus. 
Ich habe Storm in der Schule nie gelesen, daher werde ich irgendwann mal dieses Buch vom Flomarkt mitgenommen haben. Diese klassischen Erzählungen können ruhig Jahre im Regal verbringen, so lange sie gut aussehen. Irgendwann ist dann die Zeit gekommen. 

Die Erzählung von Carsten Curator ließ sich ganz gut lesen. Schreibstil ist ein bisschen altbacken aber nicht schlimm. Da war ich schnell drin. Carsten ist ein guter Typ, ehrlich, arbeitsam und sehr auf Familie und Ruf bedacht. Gibt sich mit allem viel Mühe bis ihn eine Frau und später dann sein Sohn ins Unglück stürzen. Am Ende ist es zwar traurig aber annehmbar. Carsten kann im Guten aus dem Leben scheiden. 

Die zweite Erzählung Aquis submerus dagegen, die hat es dann schon ein bisschen in sich. Da geht es mit der Verschachtelung von Erzählungen los. Erst begleitet man den Protagonisten durch seine Kindheit, durch die Schule und danach findet er in seinem Heimatdorf zwei Hefte mit einer weiteren Geschichte, die ein Rätsel aus seiner Kindheit löst. Ist nicht mal zu unübersichtlich was mich aber komplett fertig gemacht hat, war der Schreibstil der inneren Erzählung. Die ist eben um einiges älter und ich bin ehrlich: So wie ich diese Geschichte geleset, entspringet mir sämtlicher Glanz aus den Augen. Ich musste einige Sätze immer mal wieder neu anfangen und es war teilweise wirklich eine Qual. 

Der Schimmelreiter dagegen war ein Klacks. Endlich wieder normale Sätze. Zwar etwas gestelzt aber im Großen und Ganzen trotz des Alters gut lesbar. Eine Norddeutsche Erzählung von Hauke Haien und seinem Weg zum Deichgrafen, Familienvater und Erbauer eines neuen Deiches. Ein bisschen Mystisches hier, ein bisschen Dorfleben da und schon hat man eine ziemlich gute Geschichte. 

Allgemein finde ich bei Storm die Frauenfiguren ganz interessant. Klar, ein bisschen gefühlsduselig sind sie alle aber wenn man genauer hinschaut, sind sie allesamt starke Frauen, die oft mitarbeiten, kluge Entscheidungen treffen und ihr Leben ziemlich gut im Griff haben. Im Zuge der klassischen Literatur mal eine nette Abwechslung. Kam unerwartet, daher kann ich Storm allgemein schon empfehlen. Bis auf die zweite Erzählung in diesem Band, hat es mir gut gefallen. 



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