Frída Ísberg - Die Markierung

 

Mal wieder ein Roman in der Sammlung. Als Tipp irgendwo gescreenshotted, gebraucht günstig bekommen und dann erstmal gestapelt. Ich kann euch das Buch sehr empfehlen und rate, es nicht zu lange zu stapeln. Es lässt sich gut in einem Rutsch durchlesen und die einzelnen Erzählstränge sind schön miteinander verknüpft. Im Ganzen ist die Geschichte gut ausgearbeitet, was nicht immer bei ausgedachten Zukunftsszenarien zutrifft. Nichts zu wirres, sondern ein Szenario, vorstellbar ist. Mit guten Absichten, die dann sehr schnell kippen und das Gegenteil bewirken. 



Es geht um Empathietests, die durchgeführt werden um Menschen frühzeitig zu helfen. Volle Unterstützung mit kostenlosen Therapiestunden und der Möglichkeit den Test danach erneut zu wiederholen. Keine schlechte Idee an sich, denn so kann man Probleme direkt be- und verarbeiten. Die Macher erhoffen sich eine Senkung in der Gewaltstatistik und allgemein eine zufriedenere Gemeinschaft. Als die ersten Register eingeführt werden, wo gespeichert wird, wer den Test bestanden hat und wer eben nicht, zeichnen sich die ersten Probleme ab. Genau da setzt der Roman dann an, die Stadt hat bereits einen Bereich, der nur für markierte Personen bestimmt ist, wo diese wohnen und arbeiten können. Abgetrennt durch eine Glaswand. Man begleitet die folgenden Personen: 

Vetur, Lehrerin, Ethikerin, markiert und leidet unter Panikattacken

Tristan, Jugendlicher, der die Schule geschmissen hat und am Hafen arbeitet, zudem drogenabhängig 

Eyja, ehrgeizige Karrierefrau, gibt alles und nichts um an ihre Ziele zu kommen 

Óli, Politiker im Wahlkampf, der sich für die Markierungspflicht einsetzt 

Laíla & Tea, Freundinnnen, deren Briefwechsel im Buch zwischen den Kapiteln gezeigt wird 

Jeder einzelne Erzählstrang hat eine Dynamik, die das lesen einfach macht und trotzdem findet man immer kleine Verknüpfungen zu anderen Personen. Sie leben alle in der gleichen isländischen Stadt. Wie oben bereits geschrieben, es ist unheimlich gut entworfen. Man bekommt den Einblick in das Leben der Protagonisten, hat aber immer die Bedeutung des Ganzen im Fokus. 

Dieser Roman hat mich absolut begeistert. Spannende Einzelschicksale, Ausmaß von Entscheidungen, persönliche Kämpfe, Verluste und Gedanken in Bezug auf Empathie sowie der Markierung. Alle die Lust auf eine gute Geschichte haben, die sich gemütlich runterlesen lässt: Here you go. 

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