Michaela Karl - Isadora Duncan Eine Biografie

Lasst uns tanzen und Champagner trinken trotz alledem!

Isadora Duncan, was für eine beeindruckende Frau. Ein bisschen verrückt manchmal aber das ist vollkommen okay. Ihren Namen kannte ich schon durch einen Podcast und dieses Buch sollte mir mehr Details geben. Genau das tut es auch. Gerade am Anfang geht es sehr weit ab vom Thema, nicht schlimm, denn so habe ich was über den Goldrausch in Kalifornien gelernt. Dieser ist für Isadoras Vater relevant und zeigt im späteren Verlauf sehr schön, wie der Umgang mit Geld in der Familie Duncan gehandhabt wird. Spoiler: nicht gut. 


Isadora wurde 1877 in San Francisco geboren. Schon früh war klar, dass sie tanzen will. Im Verlauf wird sie Tänzerin und Choreografin. Das Besondere: es ist kein klassisches Ballett sondern Ausdruckstanz in Begleitung zu sinfonischer Musik. Isadoras Ansatz ist noch heute ein Teil der Tanztheorie. Sie liebt Griechenland und lebt auch eine Weile dort. Diese Liebe geht soweit, dass sie sich im griechischen Stil kleidet und auftritt. Barfuß, mit nackten Beinen. Shows von ihr gab es in manchen Städten nur in Polizeibegleitung, da viele Zuschauende sich empört haben und immer die Gefahr bestand, dass Isadora mit ihren Performances die öffentliche Ordnung stört. Es war ihr egal. All der Klatsch und Tratsch den sie erzeugte mit ihrem Privatleben, hielt sie nicht davon ab, dass zu machen, was sie wollte. 

Eine Vielzahl an Liebhabern, ihre erst späte Heirat mit der Hassliebe schlechthin, Mutter von drei Kindern (die sie alle drei überlebt - nur schwer auszuhalten diese Passagen), Gründerin einer Tanzschule, ewige Geldsorgen und gleichzeitig das vollständige auskosten von Luxus, Champagner, Hummer etc. sobald sich eine Geldquelle auftat. Sie ist eine so starke Frau, die sich durchgekämpft hat, die Barrieren eingerissen hat, weltoffen, immer unterwegs und das Leben in vollen Zügen genießend. Gleichzeitig wird sie im späteren Verlauf ihres Lebens von der Presse verhöhnt, sie sei zu dick und zu alt für ihren Tanzstil, teilweise hat sie so wenig Geld, dass es nicht mal mehr für etwas zu Essen reicht. Ein stetiges auf und ab. 

Dieses Buch gibt wirklich einen sehr guten Eindruck vom Leben Isadoras. ihre Erfolge, ihre Beziehungen und auch von all dem Leid, dass ihr widerfährt. Alles mit Quellen belegt, oft Briefe und Zeitungsartikel. Ihr abrupter Tod im Jahr 1927 in Nizza, hat dafür gesorgt, dass ich das Buch für einen Moment weglegen musste. Die Art und Weise wie sie stirbt, meine Güte. So tragisch und doch irgendwie so Isadora-like. Wer also mehr über Isadora Duncan erfahren möchte, kann einfach mal Google anwerfen und bei weiterem Interesse, sich dieses Buch hier gönnen. Lässt sich gemütlich lesen und das liegt nicht nur am spannenden Leben der Isadora Duncan. 

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