Jonah Lehrer - Imagine!

 

Wie das kreative Gehirn funktioniert 

Ich habe endlich angefangen meinen Buchstapel etwas abzuarbeiten und womit könnte man besser starten als mit einem Buch von einem Neurowissenschaftler? 

Es ist so spannend was dieser lustige Glibberklotz in unserem Kopf veranstaltet und in diesem Buch geht es speziell um die Kreativität. Wie funktioniert sie und lässt sich nachweisen? Wie sehen Gedankenblitze aus und wie kann man ebendiese selbst heraufbeschwören? All das wird hier sehr gut verständlich und leicht zugänglich erklärt. 

Alle Kapitel starten mit Geschichten zur Einführung und werden dann aus verschiedenen Perspektiven genauer erklärt. Allein dafür lohnt sich dieses Buch schon, denn ich weiß jetzt wie der Swiffer erfunden worden ist, wie Bob Dylan seine Songs ausgearbeitet hat und vieles mehr. Aus diesen Anekdoten und Geschichten folgend, ist dann klar, dass alles ziemlich systematisch im Gehirn abläuft. Die rechte Gehirnhälfte hat nach langer Zeit wieder ihren Platz in der Forschung bekommen, denn genau dort laufen die meisten der Prozesse, die für die Kreativität sorgen oder eben die Gedankenblitze auslösen, ab. Unter anderem kann man solch einen Gedankenblitz auslösen, wenn man warm duscht. 

Der Autor bezieht sich aber nicht nur auf die Gehirnleistung was Kreativität angeht, sondern nimmt auch die äußeren Einflüsse mit auf. Am Beispiel von Pixar wird aufgezeigt, wie Strukturen in den Arbeitsalltag bewusst und unbewusst mit aufgenommen werden um die Kreativität bei allen Mitarbeitenden aufrecht zu erhalten. Da war ein interessanter Punkt zum Beispiel (unabhängig von Pixar), das Brainstorming nicht funktioniert. Es ist durch Studien erwiesen, dass eine Gruppe, die zu einem Thema frei (ohne Diskussionen) brainstormen soll, weniger zustande bringt als eine Gruppe, die ihre Ideen innerhalb der Gruppe diskutiert. Des Weiteren wird im Buch auch ein ganzes Kapitel der Stadt gewidmet, das unter dem Punkt „Gemeinsam“ läuft. Da sind auch einige richtig spannende Fakten versammelt, die mir so nicht bewusst waren. Zum einen, dass es mathematische Formeln gibt, mit denen sich das Potenzial einer Stadt berechnen lässt und zum anderen wie Städte sich auf die Kreativität der Einwohner auswirkt. All das natürlich auch immer greifbar mit Geschichten verbunden, zum Beispiel die eines New Yorker Programmierers, der nach einer Trennung nicht wusste wohin er nach der Arbeit sollte und sich in eine nahe gelegene Bar gesetzt hat, um dann ein paar Jahre später als Barkeeper preisgekrönte Cocktails in den angesagtesten Clubs & Restaurants der Stadt mixt. 

Dieses Buch ist einfach eine tolle Kombination aus Geschichten und der Neurowissenschaft. Alle die Interesse daran haben, wie Kreativität, Gedankenblitze, Eingebungen und unser Umfeld im Gehirn be- und verarbeitet werden, findet hier einen schönen Überblick. 

Absolute Empfehlung. 

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Meine Top 3 Bücher 2023

Brian Greene - Bis zum Ende der Zeit

Für Gabi