Tim Flannery & Peter Schouten - A gap in nature

 

Discovering the worldˋs extinct animals 

Eines der Highlights meiner Buchsammlung. In einem anderen Buch als Quelle aufgeführt, hat es knapp zwei Jahre gedauert, bis ich die Möglichkeit hatte, es zu kaufen. Gebraucht aber in gutem Zustand. Da dieses Buch so selten ist, war es auch mit das teuerste Werk, dass ich gekauft habe (knapp 60€). Leider kann ich auch absolut nicht nachvollziehen, warum es nicht neu aufgelegt wird. Das Thema ist hochaktuell, die Zeichnungen beeindruckend und eine wichtige Erinnerung an Tiere die ausgestorben sind. 

Denn das ist eben genau der Punkt. Alle dargestellten Tiere sind ausgestorben. Der Zeitraum erstreckt sich von 1500 bis 1999. Weitere Anforderungen die alle Tiere erfüllen mussten um in diesem Buch mit aufgenommen zu werden sind die Folgenden: 

- es muss ein Säugetier, Vogel oder Reptil sein

- es muss Material vorhanden sein um eine Illustration anfertigen zu können

- es muss eine eigene Spezies sein und es muss allgemein anerkannt sein, dass es ausgestorben ist.

Im Buch werden 104 Tiere vorgestellt, die alle Voraussetzungen erfüllen und alle haben eine wundervolle Illustration bekommen. 

Ich werde den Kauf niemals bereuen. Denn all die vorgestellten Tiere sind weg und es gibt keine Möglichkeit mehr, sie in irgendeiner Form wiederzuholen. Zu 95 Prozent ist der Mensch die Ursache für das Aussterben. Ob direkt, wie am Beispiel des Dodos, oder indirekt durch das einschleppen von Krankheiten und Tieren (insbesondere Ratten, Katzen und Nutztiere). Beeindruckend und gleichzeitig sehr bedrückend zu sehen, wie schnell Tiere nach ihrer Entdeckung verschwinden können. Manchmal komplett ohne das jemand Notiz nimmt oder als eine entfernte Erinnerung, ausgestopft in einer Museumsschublade eingelagert. Das ist einer der Punkte, der mich komplett fertig macht. Soviele Proben, ausgestopfte Tiere, Skelette, Beschreibungen liegen, teilweise nicht mal katalogisiert, in den Kellern der Museen. Soviel mit dem sich noch niemand beschäftigt hat und von denen wir nicht mal wissen, dass es sie gab. Schwierig.


Das die beiden Autoren sich die Mühe gemacht haben, all diese Tiere aus der Versenkung zu heben ist der Grund, warum ich dieses Buch so schätze. Es bietet den Raum für Erinnerungen, die wir niemals haben können ohne diese Portraits. Zudem zeigt es deutlich, wie fragil das Gleichgewicht der Fauna und auch der Flora ist, insbesondere auf Inseln und was der Eingriff des Menschen an diesen speziellen Plätzen bedeutet. Falls ihr je die Möglichkeit haben solltet an dieses Buch heranzukommen, nehmt es mit. Ein Schmuckstück für jedes Buchregal und ein Ort um die teilweise, sehr vagen und kurzen Geschichten all dieser Tiere, die es mal gab, gesammelt darzustellen. Dabei ist es nur ein Bruchteil der Spezies die bereits ausgestorben sind. Soviele Tiere haben den Menschen nicht überlebt. Es macht schon Sinn, wenn vom sechsten großen Aussterben, dass konstant im Hintergrund läuft, gesprochen wird.

Uneingeschränkte Empfehlung!

Noch ein Hinweis, falls es nicht offensichtlich ist: Das Buch gibt es nur in englischer Sprache. 


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