Martin Cruz Smith - Gorki Park

Gorki Park, ein Buch dessen Titel ich in einem Interview mit einem Literaturprofessor gelesen habe, der meinte, dies sei eines seiner Lieblingswerke wenn es um Thriller geht. 

Da habe ich mir dann gedacht, nun gut, lese ich mir das doch mal durch. 


Und ja, es ist ein wahnsinnig gut geschriebenes Buch. Die gesamte Geschichte hat einen Vibe der sich wahrscheinlich mit der Verortung in Russland erklären lässt. Es ist so anders und hat mir zumindest eine völlig andere Welt eröffnet. 


Der Ermittler Arkadi Renko, muss sich um drei ermordete Menschen kümmern, die im Gorki Park liegen. Renko arbeitet bei der Miliz, die sich um all die kleinen Straftaten kümmern, die nicht vom KGB übernommen werden. Es erhärtet sich ziemlich schnell ein Verdacht, wer die drei umgebracht haben könnte. 

Man folgt dem Ermittler durch die Irrungen und Wirrungen des russischen Systems, was erstaunlich plausibel dargestellt wird, von einem Autor, der zu dem Zeitpunkt lediglich fünf Tage in Moskau als Tourist verbracht hat. 

Zuviel von der Story möchte ich hier gar nicht erzählen, denn es gibt den Punkt ab dem relativ flott alle Steine an ihren Platz rücken und einen Weg ergeben. Man kommt gut hinterher und folgt interessiert den Protagonisten und das zurecht. Der Autor gönnt sich in dieser Phase auch nochmal einen ganze Ladung an Twists in der Geschichte, die teilweise für mich drüber waren. 

Die Liebesgeschichte von Arkadi, hätte man auch ohne noch drei Turns zu nehmen Schreiben können aber das ist natürlich jedem selbst überlassen, das zu beurteilen. Eine gewisse Theatralik in Bezug auf die Zobel schwingt auch gerne mit. Kurzum: es wäre auch kompakter gegangen. Was aber das Lesen an sich nicht einschränkt oder schwerer macht. Ich hatte das Buch innerhalb von zwei Tagen durch, schließlich will man doch wissen, wie es endet. 


Ende, guter Punkt um kurz auf das Nachwort zu sprechen zu kommen, das bei meiner Ausgabe mit dabei war. Gorki Park ist von 1981, das Nachwort Von Tobias Gohlis wurde 2013 geschrieben. Mir war bewusst, das Arkadi Renko, als Ermittler aus Russland mit einem guten moralischen Kompass, eine ganze Reihe an Büchern bekommen hat. Gorki Park war erst der Anfang. 

Wie man aber auf die Idee kommt, in einem Nachwort des ersten Teils einer Reihe, der Leserin reinzudrücken, in welchem Teil dieser Reine, eine wichtige Figur des Ganzen stirbt und auch was aus Arkadi Renko wird, da mit reinzupacken, erschließt sich mir beim besten Willen nicht. Warum lässt der Nachwortschreiber mich nicht selber herausfinden wie es weitergeht? Für mich absolut unbegreiflich, dass da hinzuschreiben. Spoilerwarnung wäre da nett gewesen. Gab es aber nicht. 



Alles in allem, ein wahnsinnig gut geschriebenes Buch, das mich sehr gut unterhalten hat. Bei Zeit werde ich mir auch das zweite Buch der Reihe gönnen und da mal reinschauen. 

Klassiker, ich denke so kann man es bezeichnen. Das es das beste Buch der Welt ist, soweit würde ich nicht gehen. Ich kann aber nachvollziehen, warum der Literaturprofessor das damals als eines seiner Lieblingsbücher genannt hat. 

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