Thomas Glavinic - Wie man leben soll

In diesem Buch begleitet man Charlie Kolostrum. Der Einstieg ins Buch geht mit pubertären Gefummel los. Charlie hat Damenbesuch und versucht sich relativ plump in der Erotik. Mit 16 verliert er dann seine Unschuld und taumelt in den 80er und 90er Jahren durch die Schule und an die Uni. Er kommt aus gutem Hause, dass ist wohl die einzige Tatsache die ihn am Leben hält. Man begleitet Charlie bis er 30 wird. Seine Matura schafft er durch schummeln, an der Uni schreibt er sich für Kunstgeschichte ein (da sitzen laut Studienberatung die schönen Frauen) und nachdem er schon zwei Familienmitglieder ausversehen umgebracht hat, wird er Taxi Fahrer. Es sind immer nur kurze Kapitel, Ausschnitte aus dem Leben. Mit vielen Merksätzen die schon arg aus der Zeit gefallen sind, trotzdem aber zeigen dass Charlie sich stetig weiterentwickelt. Übergewicht und schlimme Hautprobleme halten ihn nicht von den Frauen ab, zwei Beziehungen werden begleitet und am Ende werden seine Flirtkünste sogar noch was fürs Fernsehen. Es gibt viele Tagträumereien und viel Luxus, den man sich eben leisten kann, wenn die Familie das Geld hergibt. Viel Fremdscham, ein bisschen Humor, ein bisschen Tragik und schon hat man eine Geschichte. 

Ich bin ehrlich, nach den ersten vier Seiten war ich am überlegen ob ich es nicht direkt sein lasse mit dem Lesen. Der Einstieg ist für mich als Leserin kompletter Müll und es interessiert mich nicht, was einem 16 Jährigen durch den Kopf geht, wenn er einem Mädchen das erste Mal in den Schritt fasst. Ich hab es zu Ende gelesen aber es ist definitv nicht das stärkste Buch von Glavinic. Habe bereits drei andere Bücher von ihm gelesen (allesamt besser), daher habe ich das hier günstig Second Hand mal mitgenommen. Es ist schon etwas älter, dass will ich der ganzen Bewertung mal zugestehen. Der Humor mit den Leuten (insgesamt sind es drei), die der Protagonist umbringt ist gut gemacht. Die Katze Ascuas hat mich abgeholt aber mehr kann ich da nicht rausziehen. Es ist ein beendetes Buch. Kann man machen, verpasst wird hier nicht viel, wenn man es nicht liest.  


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