Max Frisch - Biedermann und die Brandstifter
Klassiker Zeit! Das Buch von Max Frisch stand ein bisschen verschollen im Regal. Hab es mir daher rausgelegt und vorhin gelesen. In der Schule musste ich damals Homo Faber von ihm lesen. Ich bin ehrlich, mit Biedermann und die Brandstifter hätte ich damals wohl mehr anfangen können.
Gleichzeitig muss ich aber auch gestehen, dass ich gerad nicht wirklich Lust habe groß in die Materie einzusteigen. Nach dem lesen habe ich ein wenig gegoogelt was andere so sagen und es kamen die Schlagwörter: Millionenauflage, Nachkriegsliteratur, Schweizer schreibt Deutsch, Theater, Burleske, Kommunismus, Klassenkampf, Feuer, Humor, Kapitalismus, Rollenklischees und vieles mehr. Da lässt sich sicherlich einiges hineininterpretieren und gerade möchte ich nicht mit Schülern und Schülerinnen tauschen, die sich damit im Deutschunterricht auseinander setzen müssen. Dieses komplette auseinandernehmen von Texten... ja, könnte ich heute noch machen aber wenn ich nicht muss, umso besser.
Gottlieb Biedermann ist ein arrogantes Schwein, dass sich trotzdem als Gutmensch sieht und die Brandstifter sehenden Auges seine Bude abfackeln lässt. Einer der Brandstifter bringt es auf den Punkt und sagt irgendwann: Die einfachste Methode um etwas zu vertuschen ist, die Wahrheit zu sagen, denn die wird nie geglaubt. So ist es auch möglich, das zwei völlig fremde bei Biedermann ins Haus kommen, unter dem Dach schlafen, Benzinfässer in den Dachboden stellen auf denen sogar Benzin draufsteht, Zündschnüre legen und das Haus niederbrennen und so noch fünf Gasometer die in der Nähe stehen mit explodieren lassen. Biedermann weiß das alles, hilft sogar die Zündschnur abzumessen und gibt am Ende die Streichhölzer raus.
Direkt, ohne umschweife, kein ausgeschmücktes erzählen und nach 85 Seiten ist alles niedergebrannt. Ich würde mir eine Theatervorführung von dem Stück anschauen. Ein Klassiker weniger auf der Liste und auf meinen gestapelten Büchern. Das ist doch was.

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