Anna Pavord - Die Tulpe
Eine Kulturgeschichte
Dieses Buch ist einer dieser Glücksgriffe die ich zwischendurch mal habe. Als ich bei meiner Bestellung gebrauchter Bücher noch ein wenig durch die Seiten geklickt habe, fiel mir dieses auf. Ich mag Blumen, ich mag Geschichte und es war günstig. Perfekte Kombination. Es war mir nicht mal im Ansatz klar, was für einen Schatz ich hier gehoben habe. Die Geschichte der Tulpe ist einfach komplett wild. 257 Seiten voll mit Informationen, Geschichten, Erklärungen und einigen schönen Bildern von Tulpen.
Der Zeitrahmen der hier abgedeckt wird geht vom 15. Jahrhundert bis zum 20. Jahrhundert. Wobei der Fokus auf dem 16. und 17. Jahrhundert liegt. Das liegt vor allem an dem Tulpenrausch im 17. Jahrhundert in den Niederlanden. Wo Tulpenzwiebeln teilweise ein Vermögen wert waren und für (heute umgerechnet) Millionen von Euros auf Auktionen versteigert worden sind. Schöner Funfact auch, nach dem Tulpenrausch, der Pest und einem schweren Choleraausbruch in den Niederlanden wurde es ruhiger um die Tulpenzüchtung, der Aufschwung kam dann erst im 19. Jahrhundert wieder. Frankreich hatte sich nach seinem kleinen Tulpenrausch auf eine Hyazinthen-Hysterie konzentriert. Im 19. Jahrhundert ging es dann in England weiter. Da gab es richtig Stress zwischen den Floristen und Händlern die zu mehreren Fehden zwischen Nord und Südengland führten. Alles auf Grund von Tulpen, ihrer Züchtung, Vermehrung und um Wettbewerbe, wer die schönste Tulpe zum zeigen hat.
Das alles nimmt Ausmaße an, es ist komplett irre und ich habe es sehr genossen mir all die Infos reinzufahren. Ein Funfact für mich ist, dass im 17. Jahrhundert einige Männer Tulpenzwiebeln geschickt bekommen haben und anstatt diese einzubuddeln, wurden diese gegessen. Entweder in die Suppe geworfen, in den Eintopf oder gezuckert als Dessert. Was ich nicht wusste, wenn man Tulpen aus einem Samen ziehen möchte, dauert es insgesamt sieben Jahre, bis die Zwiebel das erste Mal blüht. Mittlerweile wurde die Zeit auf ca. drei Jahre verkürzt, was vor allem an dem massiven Schnittblumenmarkt liegt. Ah, und vielleicht noch eine wichtige Info: Die Tulpe kommt ursprünglich aus der Türkei und wurde im 15. Jahrhundert dort das erste Mal schriftlich festgehalten. Ich liebe einfach alles an diesem Buch und kann es sehr empfehlen.
Einleitung
Erstes Kapitel: Die Blume aus dem Morgenland
Zweites Kapitel: Die Tulpe in Nordeuropa
Drittes Kapitel: Frühe britische Pflanzenzüchter
Viertes Kapitel: Holland und der Tulpenrausch
Fünftes Kapitel: Holland auf dem Weg zur Vorherrschaft
Sechstes Kapitel: Die englische Floristentulpe
Siebtes Kapitel: Die letzten einhundert Jahre
Chronologie der Tulpe
Anmerkungen
Bibliographie
Danksagung
Register

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