Vladimir Sorokin - Die Schlange

 

Das Buch habe ich als Tipp in irgendeinem Podcast mal aufgeschnappt. Habe es nun endlich Second Hand gefunden und was soll ich groß sagen? Es ist einfach komplett gut. Eine Schlange vor einem Kaufhaus in einem Moskauer Vorort, ca. 2000 Menschen stehen an für eine Ware die nicht genau definiert wird. Man steht als Leser/Leserin neben der Schlange und hört den willkürlichen Dialogen einfach nur zu. Realitätsnah, voller Komik, Beleidigungen und den normalen Alltagsproblemen wird hier eine Szenerie aufgezogen, die zum Schluss sogar ein Happy End bekommt. 

Manche Szenen kann man irgendwann bestimmten Personen zuordnen, benannt sind die Dialoge nicht und so bleibt alles in der Anonymität einer größeren Menschenmenge. Ständig tauchen Leute auf, gehen weg oder fangen an zu streiten. Ein Teil der Schlange entscheidet sich, etwas essen zu gehen oder biegt in einen Hinterhof ab um dann ein bisschen zu sitzen. Um drei Uhr morgens und um 12 mittags werden alle Personen mit Nummer und Namen aufgerufen, wer sich dann nicht meldet, verliert den Platz in der Schlange. Eine Dynamik die sehr viel Spaß macht und sich locker runterlesen lässt. 

Wenn man also mal ein bisschen in den russischen Alltag schnuppern möchte, kann ich dieses Buch sehr empfehlen. 



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