John Steinbeck - Die Straße der Ölsardinen

 

John Steinbeck hat mich seit dem Abitur immer wieder begleitet. Leistungskurs Englisch und das Buch Früchte des Zorns von ihm einmal durchgeackert. Wo genau ich das hier her habe, weiß ich nicht mal mehr. Es lag jahrelang auf einem Stapel und wurde dann in den letzten zwei Tagen von mir durchgelesen. Steinbeck ein amerikanischer Klassiker, steht für sehr genaue Natur- und Umgebungsbeschreibungen, fein gezeichnete Charaktere und einem sehr guten Gespür für all die kleinen Details. Das ganze gebündelt, kann sich manchmal etwas ziehen aber bei dieser Geschichte war es genau das richtige Maß. 185 Seiten die die Straße Cannery Row in Monterey, Kalifornien so gut zeichnen, dass man sich inmitten der Bewohner und Bewohnerinnen wiederfindet. 

Direkt am Meer gelegen, zwischen den Fabriken für die Ölsardinenverarbeitung liegt die Cannery Row. Lee Chongs Kramladen, bei dem man alles bekommen kann. Das Western Biological, Wohnhaus und Labor von Doc, der ein Knotenpunkt für die gesamte Straße ist. Das Palace Hotel, eine ehemalige Fischmehllagerhütte die nun von Mack und seinen vier Freunden bewohnt wird. Die Flotte Flagge, ein Bordell, geführt von Dora. Und eingestreut noch weitere Charaktere die regelmäßig auftauchen oder in der Cannery Row wohnen. Gute Geschichten, alles schön ausgeschrieben und nicht zu vollgestopft. Ein schöner Blick auf die Lebenswelt, die dem Kapitalismus noch nicht anheim gefallen ist und sich neben der Großindustrie angesiedelt hat. Die zwischenmenschlichen Beziehungen sowie die alltäglichen Kämpfe werden gut dargestellt und es wechselt oft zwischen traurig, bedrückend und bezaubernd. 

Gutes Buch. 

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