Bonnie Garmus - Eine Frage der Chemie
Wie man auf dem Sticker des Buches schon sehen kann: Der Weltbestseller. Ich habe es im lokalen Buchhandel gekauft, da ich das Thema an sich ganz interessant fand. Die etwas ältere Buchverkäuferin war hellauf begeistert und sagte direkt, sie wäre neidisch, dass ich es zum ersten Mal lesen könne. Da es in den 1950er und 1960er Jahren spielt, ist relativ schnell klar - eine Frau die Chemikerin ist, das wird nicht ohne hassende Männer funktionieren. Die Buchhändlerin versicherte mir, das wäre ja heutzutage gar nicht mehr so. Auf meine Antwort, dass ich als Frau in der IT gerne mal Probleme habe, war dann Ruhe.
Nunja, das war alles letztes Jahr, ich habe es bis vor einer Woche noch schön gestapelt und mich dann rangesetzt. Insgesamt gut fünf Stunden habe ich gebraucht, dann war es fertig. Nicht anspruchsvoll, absolut vorhersehbar und eine Strukturierung die es einfach macht, den Erzählsträngen zu folgen. Die ganze Story, obwohl vorhersehbar, drückt einfach genau die richtigen Knöpfe. Ob man will oder nicht, man ist investiert und will doch wissen wie es ausgeht.
Elisabeth Zott, Chemikerin, findet die Liebe ihres Lebens. Er stirbt, sie ist schwanger, unverheiratet und verliert ihren Job im Labor. Durch Zufall bekommt sie die Möglichkeit eine Kochshow im Fernsehen zu moderieren und wird dadurch landesweit berühmt, verliert am Ende alles, zieht ihre Tochter weiterhin groß und einige nette Verbindungen zu vorherigen Erzählsträngen werden dann am Ende noch zueinander geführt. Grob umrissen ist es eben das, eine Frau die sich durchschlägt und gegen die geltenden Klischees und Rollenzuweisungen wehrt.
Die Story ist gut, leicht lesbar und zeigt schön die Kämpfe und Probleme von unabhängigen Frauen. Ich will das alles gar nicht kleinreden. Mir persönlich ist die Stoey einfach viel zu kitschig. Es ist so vorhersehbar, dass mich nichts überrascht hat, klar hat mich manches empört aber eine richtige Überraschung kam nicht vor. Der komplette Erzählstrang von Halbsieben (dem Hund von Elisabeth) kann für mich komplett raus. Ich halte es für unnötig und das macht die ganze Geschichte für mich zu rührselig, kitschig und bläht sie nur unnötig auf. Damit wird es nämlich für mich zu einem typischen Frauenroman. Das ist es, was mich so stört. Ich gehe davon aus, dass die Tochter Mad, einen Spinoff bekommt. Es würde mich sehr wundern, wenn es da nicht weitergeht. Noch ein Hinweis - die Protagonistin Elisabeth Zott hat es nie gegeben und ist rein fiktiv.
Ich bereue nicht, es gekauft zu haben. Es war eine gute und schnelle Lesung. Nicht mehr aber auch nicht weniger.
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